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Samstag, 28. Februar 2009

Eselsbrücken Deutsch

Eselsbrücken helfen dann, wenn man sie auch benützen kann.

Wenn man diese löbliche Gedächtniskunst gebrauchet in Sprachen,
kann man dadurch gleichsam Wunder tun. (Johann Balthasar Schupp)

“ADUSO - der Satz bleibt so.” Aber, denn, und, sondern, oder verbinden zwei Hauptsätze. Die Hauptsätze verändern sich nicht. Stilistisch ist allerdings oft besser, wenn man Wörter streicht: Ich habe heute keine Zeit, denn ich muss arbeiten / Ich habe heute keine Zeit, ich muss arbeiten; Wir können jetzt einkaufen gehen, oder wir können in einer Stunde einkaufen gehen / Wir können jetzt oder erst in einer Stunde einkaufen gehen; Das Wetter ist traumhaft und die Landschaft ist fantastisch / Das Wetter ist traumhaft, die Landschaft fantastisch; Das ist kein guter Witz, sondern das ist ein schlechter Witz / Das ist kein guter Witz. Bei Fragesätzen kann das anders sein: Das Goulasch war scharf, aber es war gut? Das Goulasch war scharf, aber gut.

Auf einmal schreibt man zweimal.

-chen und -lein machen ein Wort klein.

Da, wo man redet, sagt und spricht, vergiss die kleinen Zeichen nicht.

Das scheinbar hör ich weinend – du meinst gewiss anscheinend.

Den Tiger schreib mit langem i, jedoch mit mit ie schreib ihn nie.

Doppel-a, das ist doch klar, sind in Waage, Haar und Paar.

Eigentlich ist eigentlich ein Wort, das man eigentlich nicht gebrauchen soll.

Ein bisschen wird kein bisschen groß geschrieben.

Fast ist ein gutes Wort, wenn man fast nichts zu sagen hat.

Gar nicht wird gar nicht zusammengeschrieben.

Kakadu und Gnu begrüßen jetzt das Känguru.

Merksatz für Vokale: „Albert Einstein ist ohne Uhr“ oder auch „Magermilchjoghurt“

Nach l, n, r das merke ja, steht nie tz und nie ck.

Nimm die Regel mit ins Bett: Nach ei, au, eu steht nie tz.

Sei nicht dumm und merk dir bloß: Substantive schreibt man groß.

Trenne wohl st – es tut ihm nicht mehr weh.

Wenn wider nur dagegen meint - dann ist das e dem i stets Feind. Wenn wieder nur noch einmal meint - dann sind dort i und e vereint.

Wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen überhaupt nicht zu gebrauchen. (Dieser Satz stimmt nach der neuen deutschen Rechtschreibung allerdings nicht mehr)

Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich. Wer nämlich und ziemlich mit h schreibt, ist nämlich ziemlich dämlich.

Wer sich nicht merken kann, dass Standard mit d am Ende geschrieben wird: Standard ist nicht die Art zu stehen.

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Und woher kommt das Wort Eselsbrücke? Esel bekommen nicht gern nasse Hufe und weigern sich, auch kleinste Wasserläufe zu durchqueren. Das war früher ein Problem, als sie als Lasttiere gebraucht wurden. Deshalb baute man für die störrischen Esel an schmalen Stellen Brücken. Sie bedeuteten einen Umweg, führten aber zum Ziel. Eine Eselsbrücke ist also ein kleiner Umweg, der ans Ziel führt. Auch in der Rechtschreibung und Grammatik und in vielen anderen Wissensgebieten gebraucht man Eselsbrücken, um sich schwer zu merkende Regeln, Jahreszahlen (wer kennt nicht „333 – bei Issus Keilerei“) einzuprägen.

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