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Freitag, 13. März 2009

Über die Berichterstattung zum Amoklauf in Winnenden

"Vee haff wayz to make you feel stoopid

Dass der "Amokläufer" von Winnenden seine Tat vorher im Internet ankündigte, kam den Medien so gelegen, dass vor lauter zeitnaher Berichterstattung leider eines zu kurz kam: Recherche.

Ach ja, es hätte wirklich so einfach und so schön sein können. Jugendlicher, von der Freundin verlassen, spielt Counterstrike und kündigt einen "Amoklauf" im Internet an. Natürlich glaubt ihm keiner und es kommt zur Bluttat. Schon darüber lässt sich wunderbar berichten - inclusive "Alle News! Alle Infos! Alle Videos!". Fast lassen sich die Tränchen der Berichterstatter ob der Tatsache, dass niemand vor Ort war, erkennen.

Falls es Tim K. also tatsächlich um Berühmtheit ging: Glückwunsch, Junge - Du hast mal wieder bewiesen, wie einfach es ist, die Medien zu beherrschen. Wobei dies nicht wirklich eine Neuigkeit ist, Sex & Crime lassen sich schlichtweg besser verkaufen als Mitgefühl, Romantik oder Hilfeleistung.

Während also noch die Patronenhülsen gezählt, die "Ballerspiele" im Zimmer prompt in die nächste Pressemeldung aufgenommen werden (wann kommen eigentlich der Medienexperte Pfeifer oder der Dark Net-Experte Bert W.?), ergibt sich plötzlich der Hammerfund schlechthin für die Medienmacher, die wohl fürchteten, nicht zeitnah genug über jedes Gerücht, jede Spekulation und jede Vermutung berichten zu können." weiterlesen

Quelle: http://www.heise.de/tp/

Über das Twittern im Zusammenhang damit habe ich hier zwei Links getwittert

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