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Sonntag, 31. Mai 2009

Der Osterhase bringt die Ostereier, was bringt der Pfingstochse?

Leider nichts. Denn der Osterhase ist kein Pfingstochse. Doch: früher gab es Pfingsten immer neue Kleider. Wochen vorher schon kam die Schneiderin ins Haus und nähte für alle neue Garderobe. Das kann auf den alten Volksglauben zurückzuführen sein, dass zu Pfingsten neue Kleidung anzulegen Glück bringt.

Früher wurden auch die Hauseingänge mit Birkenzweigen geschmückt. In Berlin fuhren Lastwagen durch die Straßen und verkauften sie direkt von der Ladefläche aus. Sie sollten das Böse abhalten und Segen bringen.

Pfingsten ist aber auch das Fest der Hirten und Hirtebuben, die Umzüge und fröhliche Gelage hielten, um das Wachstum der letzten Gräser und Kräuter zu wecken. Es war aber auch das Fest der Hirten, weil zu dieser Zeit das Vieh zum ersten Mal ausgetrieben wurde. Man trieb einen Pfingstochsen, an manchen Orten auch einen Pfingsthammel, durchs Dorf auf die Weide. Er wurde mit Blumen, Stroh und Bändern geschmückt und führte unter lautem Jubel die Herde an (daher auch die Redensart „geschmückt wie ein Pfingstochse“ für Menschen, vor allem Männer, die übertrieben und zugleich geschmacklos gekleidet sind). Bis ins 19. Jahrhundert wurden der Pfingstochse oder der Pfingsthammel für das Pfingstessen geschlachtet. Möglicherweise geht dieser Brauch auf Tieropfer zurück.

Mit „Pfingstochse“ wurde im altbayerischen und österreichischen Raum auch derjenigen bezeichnet, der am Pfingstsonntag am längsten schlief. In manchen Orten wurde er auf einem Bollerwagen durch den Ort gefahren, um aller Welt zu zeigen, wer dieser Langschläfer ist.

Gerade mit Pfingsten waren viele Volksbräuche verknüpft. Ein Brauch war, aus Pfingstmaien Ruten zu schnitzen, da sie in der Kindererziehung besonders wirksam waren …

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