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Montag, 2. November 2009

Gedicht der Woche

Wer Schmetterlinge lachen hört

Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken,
der wird im Mondschein
ungestört von Furcht,
die Nacht entdecken.

Der wird zur Pflanze, wenn er will,
zum Tier, zum Narr, zum Weisen,
und kann in einer Stunde
durchs ganze Weltall reisen.

Er weiß, dass er nichts weiß,
wie alle andern auch nichts wissen,
nur weiß er, was die anderen
und er noch lernen müssen.

Wer in sich fremde Ufer spürt,
und Mut hat sich zu recken,
der wird allmählich ungestört,
von Furcht sich selbst entdecken.

Abwärts zu den Gipfeln
seiner selbst blickt er hinauf,
den Kampf mit seiner Unterwelt,
nimmt er gelassen auf.

Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß wie Wolken schmecken,
der wird im Mondschein,
ungestört von Furcht,
die Nacht entdecken.

Der mit sich selbst in Frieden lebt,
der wird genauso sterben,
und ist selbst dann lebendiger,
als alle seine Erben.

Novalis

3 Kommentare:

  1. ein echt tolles stimmungsvolles gedicht...ich bin begeistert!

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  2. Wie schön, dass es noch Verfechter des Reims in der Dichtkunst zu geben scheint. Die Lyrik dieses Textes gefällt mir ausgesprochen gut in ihrer "Bildhaftigkeit".


    Lorenz Filius

    Mein aktuelles Monatsgdicht können Sie gerne hier lesen:
    http://ein-buch-lesen.blogspot.com/2009/11/straen-der-vergangenheit-allerheiligen.html

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  3. Hallo Lorenz, weil das schon mal falsch verstanden wurde, weise ich vorsorglich darauf hin, dass das Gedicht leider nicht von mir ist, sondern von Novalis. Ich nehme hier im allgemeinen nur Gedichte anderer (gemeinfreier) Autoren auf. Herzliche Grüße Jutta

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