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Donnerstag, 29. Juli 2010

Interview der Textagentur mit dem Klett-Verlag zum Thema »Wie man einen Verlag findet«

Lese gerade ein Interview der Textagentur mit dem Klett-Verlag mit der Überschrift »Wie man einen Verlag findet. Zum Beispiel Klett-Cotta«. Herzlich gelacht habe ich bei der Antwort auf diese Frage:
Gerade fiel schon das Stichwort Literaturagentur. Wie kommt ein Text konkret zu dir auf den Schreibtisch – zwischen unverlangt eingesandt, Agentur, Empfehlung von Autoren oder Anderen?
Auf genau diesen drei Kanälen. Wir bekommen pro Tag so etwa zehn unverlangt eingesandte Manuskripte in der Belletristik. Wir haben unsere Anforderungen und Ausschlusskriterien relativ akkurat auf unserer Website aufgelistet, da hält sich erstaunlicherweise kein Mensch dran, was die Arbeit nicht erleichtert. Wir schauen uns alles an, alles wird geprüft. Der Anspruch ist, das innerhalb von zwei Monaten zu tun, das schaffen wir in der Regel auch. Ausschlusskriterien wären zum Beispiel, dass wir im Moment keine Lyrik veröffentlichen, keine Memoiren oder Genre-Romane … Aus Verlagssicht ist es völlig unökonomisch und ineffizient, diese unverlangt eingesandten Manuskripte zu lesen. Die Arbeit, die das macht, rechtfertigt in keinster Weise den Umstand, dass man irgendwann mal, als flankierende Story zu einer Neuerscheinung, erzählen kann, dass der Verlag ein unverlangt eingesandtes Manuskript ganz groß gemacht hat. Das kommt kaum vor. Man prüft es trotzdem, und es ist manchmal nicht ganz klar, warum. Wir können nicht zu jedem Projekt, das eingesandt wird, persönlich Stellung beziehen, was oft zu gewissen Aversionen auf Seiten derer, die diese Texte eingesandt haben, führt.
So isses. So etwas liest – fast – kein Mensch. Gefreut hat mich natürlich, dass auch unverlangt eingesandte Manuskripte angeschaut werden. Aber das hatte ich schon öfter gehört. Hier steht es jedenfalls schwarz auf weiß.

Ganz wichtig ist natürlich für alle Autorinnen und Autoren die Antwort auf diese Frage:
Wie sollte die Ansprache eines Autors aussehen, um einen Verlag zu finden. Gibt es Do’s and Dont’s?
Es ist, wie gesagt, schon sehr viel geholfen, wenn das, was als Vorgabe oder als Wunsch auf der Website steht, beherzigt wird. Ich glaube nicht nur, dass das uns viel Arbeit erspart, sondern den Autorinnen und Autoren auch viel unnötige Hoffnung und womöglich Frustration. Also: sehr genau gucken, wo man etwas hinschickt. Die Programmvorschauen der Verlage findet man auf jeder Website als PDF. Ansonsten lebt das Ganze von einem stimmigen Exposé und einem aussagekräftigen Textauszug. Das Entscheidende ist wirklich die Evidenz des Textes. Ich bin überdies sehr dankbar, wenn Aspiranten mit ihrer Selbstbeschreibung nicht so sehr über die Stränge schlagen. Das hat man ja manchmal, dass da 15 joviale Seiten kommen voller Selbstironie und Seitenhiebe und Häme – durchaus brillant, aber das nervt. Und man will auch keine Kritik der Branchengepflogenheiten und der Marktförmigkeit von Literatur. Das weiß man alles selbst, das muss man nicht noch einmal lesen. Kurz und prägnant und mit einer guten Textprobe, das ist der Königsweg.
Danz ganze Interview können Sie hier lesen

Quelle: http://www.text-manufaktur.de/schreiben-lernen.html

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