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Donnerstag, 16. Oktober 2008

Zitate übers Schreiben I

Ein guter Aphorismus ist die Weisheit eines ganzen Buches in einem einzigen Satz. (Theodor Fontane)

Viele Worte sind lange zu Fuß gegangen, ehe sie geflügelte Worte wurden. (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)

Phantasie ist unser guter Genius oder unser Dämon. (Immanuel Kant)

Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. (Eugène Ionesco)

Literatur ist die Kunst, Außergewöhnliches an gewöhnlichen Menschen zu entdecken und darüber mit gewöhnlichen Worten Außergewöhnliches zu sagen. (Boris Leonidowitsch Pasternak)

Die Literatur greift immer dem Leben vor. Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht. (Oscar Wilde)

Wir müssen uns den Schriftsteller als jemand vorstellen, der stets fürchten muss, von seinem Text immer gerade verlassen zu werden. In dieser Furcht begegnet er der Enthüllung, dass ein berufsmäßiger Phantast aus ihm geworden ist. Die Pein über diese Entdeckung wird gebannt, indem sich der Phantast sogleich an den Ergebnissen seines Phantasierens delektiert. (Wilhelm Genazino)

Manuskripte vermodern im Schranke oder reifen darin. (Marie von Ebner-Eschenbach)

Erfolg ist so ziemlich das letzte, was einem vergeben wird. (Truman Capote)

Man braucht gute Nerven, um Schriftsteller zu werden. (Margaret Atwood)

Jeder, der anfängt zu schreiben, muß die nötigen Voraussetzungen richtig einschätzen lernen. Wer Schriftsteller werden will, muß Lehrgeld zahlen – und zwar jahrelang. (Alex Haley)

Mit jemandem abrechnen zu wollen, ist ein guter Grund, um zu schreiben. (William Gass)

Die echten Schriftsteller sind die Gewissensbisse der Menschheit. (Ludwig Feuerbach)

Ich bin Schriftsteller geworden aus Liebe zur Welt und den Menschen und nicht, weil ich mich berufen fühle, zu verfluchen und anzuprangern. (Albert Camus)

Der ist kein Schriftsteller, der den Blick des Menschen nicht ein wenig klarer gemacht hat. (Konstantin Georgijewitsch Paustowskj)

Das Ziel des Schreibens ist es, andere sehen zu machen. (Joseph Conrad)

Solange mein Herz voll Liebe und der Kopf meiner Nebenmenschen voll Narrheit ist, wird es mir nie an Stoff zum Schreiben fehlen. (Heinrich Heine)

Ich schreibe, im Gegensatz zu anderen, nicht um Informationen los zu werden, sondern um während des Entstehungsprozesses mehr über meinen Stoff zu erfahren. (Richard Powers)

Die beiden anziehendsten Möglichkeiten eines Schriftstellers sind, Neues in einem vertrauten Licht und Vertrautes in einem neuen Licht zu zeigen. (William Makepeace Thackeray)

(Warum ich Schriftsteller bin:) weil Schreiben noch eher gelingt als Leben, und weil für diesen Versuch, das Leben schreibend zu bestehen, der Feierabend nicht ausreicht. (Max Frisch)

Jeder kann mich in meinem Buch erkennen, und mein Buch in mir. (Michel Eyquem de Montaigne)

Geschichten schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Halse zu schaffen. (Johann Wolfgang von Goethe)

Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, daß der Verfasser etwas gewußt hat. (Johann Wolfgang von Goethe)

Ich schreibe aus dem gleichen Grund, aus dem ich atme – wenn ich es nicht täte, müsste ich sterben. (Isaac Asimov)

Nichts … außer dem Schreiben, nichts anderes hat die Zeit gelohnt. (Samuel Beckett)

Beim Schreiben ist es wie bei der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld. (Molière)

Ich hätte gern Geld. Und ich wäre gern eine gute Schriftstellerin. Vielleicht kann ich ja beides erreichen, und das hoffe ich auch, aber wenn ich mich entscheiden müßte, würde ich das Geld nehmen. (Dorothy Parker)

Ich spiele für meinen Lebensunterhalt, ich schreibe, weil ich muss. (Sir Peter Ustinov)

Alle literarischen Werke sind Plagiate, ausgenommen das Erstwerk, das meistens unbekannt ist. (Jean Giraudoux)

Stelle dich auf dich selbst. Ahme niemals nach. In deine eigene Gaben kannst du in jedem Augenblick die gesammelte Kraft deiner ganzen Lebensart legen, aber von dem angenommenen Talent eines anderen hast du immer improvisierten und halben Besitz. (Ralph Waldo Emerson)

Ich empfand plötzlich das Bedürfnis, ein neues Buch von mir zu lesen. Also habe ich eines geschrieben. (Marguerite Duras)

Es gibt Leute, die Bücher machen und sie dann genauso schnell auf den Markt bringen, als handelte es sich um Schmalzgebäck. (Miguel de Cervantes)

Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen. (Albert Einstein)

Wenn ein Mann gut schreibt, nur wenn er betrunken ist, so sage ich ihm: Er soll sich betrinken. Und wenn er mir sagt, daß seine Leber darunter leidet, dann antworte ich: Was ist schon Ihre Leber? Ein totes Ding, das nur lebt, solange Sie leben. Doch die Gedichte, die Sie schreiben, leben ohne “solange”. (Fernando Pessoa)

In der Kunst gibt es nur ein Kriterium: die Gänsehaut. Man hat es, oder man hat es nicht. (Kurt Tucholsky)

Kunst ist Harmonie. Harmonie wiederum ist Einheit von Kontrasten und Einheit von Ähnlichem, im Ton, in der Farbe, in der Linie. (Georges Seurat)

Sich erinnern ist eine Kunst, Schreiben eine andere. (Heinrich Böll)

Ein Schriftsteller ist ein Mann, dem das Schreiben schwerer fällt als anderen Leuten. (Thomas Mann)

So ist der Satz Thomas Manns, dass Schriftsteller Leute seien, denen das Schreiben schwerer fällt als anderen, auch dahin variierbar, dass Philosophen das Denken schwerer fällt als anderen. (Ernst Bloch)

Viele Bücher bedeuten viele Ideen, aber zu viele Bücher verwirren die Ideen, da man nicht mehr weiß, wo man anfangen und wie man auswählen soll. Aus ökonomischen Gründen eliminiert der Buchhändler (und inzwischen auch der Verleger) die einen, um Platz für die anderen zu machen, und bei dieser Dezimierung überleben nicht notwendigerweise die Besten. (Umberto Eco)

Der Schmerz läßt das Huhn gackern und den Menschen dichten. (Friedrich Nietzsche)

Einmal mit dem ungestümen Herzen an der Sprache rütteln, dass sie göttlich unbrauchbar werde für einen Augenblick – und dann fortgehen, nicht zurückschaun, Kaufmann sein. (Rimbaud)

Je gestörter das Verhältnis zur eigenen Sprache ist, desto schutzloser ist sie. (Reiner Kunze)

Alles Sprechen und Schreiben heißt Würfeln um den Gedanken. Wie oft fällt nur ein Auge, wenn alle sechs fallen sollten. (Friedrich Hebbel)

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