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Dienstag, 3. März 2009

Falsche Freunde - von der zweifelhaften journalistischen Qualität eines "Spiegel"-Titels

"Kürzlich sah ich eine Reportage bei RTL II, es ging um StudiVZ (wie das Handelsblatt Teil der Holtzbrinck-Gruppe). Dieses sei ein Anlaufpunkt für magersüchtige Teenager hieß es, einziger Beleg dafür war eine Diskussionsgruppe, die von der Redaktion selbst eingerichtet worden war. Beim Vorbeiwischen der Kamera konnte man erkennen, wie viele Mitglieder diese hatte: zwei. Eines davon war der Gründer.

Deshalb ahnte ich, was kommen würde, als vom Titelthema des neuen „Spiegel“ erfuhr: Social Networks. Meine Ahnung aber wurde noch locker übertroffen: Heute sind „Spiegel“-Redakteure nicht mal mehr in der Lage, ihre Leser so zu manipulieren, dass diese es nicht nach zwei Minuten merken.

„Die tiefe Recherche ist der Tod jedes Knüllers“, sagte mein Lehr-Herr Ferdinand Simoneit gerne – und es war ironisch gemeint. Simoneit selbst hatte in der großen „Spiegel“-Zeit gelernt und so erfuhren wir Volontäre viel über die Arbeitsweise unter Rudolf Augstein. Dazu gehörte es eben auch, Geschichten zu „drehen“: Man stellt die Faktenlage so dar, dass die Geschichte ausgewogen scheint, faktisch aber in eine eindeutige Richtung geht." weiterlesen

Quelle: http://blog.handelsblatt.de/

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