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Dienstag, 5. Juli 2011

Zitat des Tages: Marc Aurel über das, was einem fehlt, und das, was man hat

Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, wie an das, was du hast. Unter dem aber, was du hast, suche das beste aus, und stelle dir den Eifer vor, den du anwenden würdest, es zu erlangen, wenn du es noch nicht hättest. Doch hüte dich zugleich, daß du, durch dieses Wohlgefallen daran, dich nicht gewöhnest, es zu sehr zu schätzen; indem alsdenn  der etwauige Verlust desselben dich beunruhigen würde.

Marc Aurel

(In Marc. Aurel. Antonin’s Unterhaltungen mit sich selbst. Aus dem Griechischen übersetzt … von J. M. Schultz, Bd. 7. Röhß 1799, S. 89)

Auch

Denke nicht an das, was dir fehlt, vielmehr an das, was jetzt noch für dich da ist, und wähle die unter den vorhandenen Gütern die ersprießlichsten aus und erinnere dich ihretwegen daran, wie du sie wohl aufsuchen würdest, wenn sie nicht vorhanden wären! Jedoch hüte dich zugleich, dass dieses Wohlgefallen daran dich nicht an ihre Überschätzung gewöhne; denn sonst müsste ihr einstiger Verlust dich nur beunruhigen.

(In Mark Aurel’s Selbstgespräche, übersetzt und erläutert von C. Cleß. Krais und Hoffmann 1866, S. 86)

Denke nicht so oft an das, was Dir fehlt, als an das, was Du besitzest. Und wenn Dir bewußt wird, was davon das Allerbeste sei, mußt Du Dir klar machen, wie Du’s gewinnen könntest, im Fall Du es nicht besäßest. Je zufriedener Dich aber sein Besitz macht, um so mehr mußt Du Dich hüten, es mit einem solchen einem solchen Wohlgefallen zu betrachten, daß Dich sein Verlust beunruhigen könnte.

(In Mark Aurel's Meditationen; aus dem Griechischen von F. C. Schneider. Trewendt 1865, S. 89)

Diese Version ist allerdings unbelegt:

Denke lieber an das, was Du hast, als an das, was Dir fehlt. Suche von den Dingen, die Du hast, die besten aus, und bedenke dann, wie eifrig Du nach ihnen gesucht haben würdest.

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