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vor 5 Jahren
Informationen für Autorinnen und Autoren Neu: Getreu dem Motto »Zitat: die fehlerhaft wiedergegebenen Worte eines anderen« von Ambrose Bierce* nehme ich hier und auf meinem Zitateblog nur geprüfte Zitate und Gedichte mit Quellennachweisen auf
Von Kind an zeigte er zwei auffallende Charakterzüge, die er immer bewahrt hat: eine große Naivität und die Abscheu vor jeder körperlichen Handlung. Sein ganzes Leben blieb er naiv und seßhaft. Er konnte es nicht ohne wild zu werden vertragen, daß man in seiner Nähe herumging oder sich sonst rührte; und dann erklärte er mit seiner bissigen, tönenden und immer ein wenig theatralischen Stimme: daß dieses nicht philosophisch sei. „Man kann nur denken und schreiben, wenn man sitzt“, sagte er.Eine Originalquelle habe ich leider nicht gefunden.
(In Gustave Flauberts Gesammelte Werke: Madame Bovary. Sittenbilder aus der Provinz. Bruns o.J. [um 1920], S. viii)
Dès sa première enfance, les deux traits distinctifs de sa nature furent une grande naïveté et une horreur de l'action physique. Toute sa vie, il demeura naïf et sédentaire. Il ne pouvait voir marcher ni remuer autour de lui sans s'exaspérer; et il déclarait, avec sa voix mordante, sonore et toujours un peu théâtrale, que cela n'était point philosophique. „On ne peut penser et écrire qu'assis“, disait-il.
(Flaubert vu par Guy de Maupassant en 1884 http://jb.guinot.pagesperso-orange.fr/pages/maupassant84a.html)
„Nur beim Sitzen kann man denken und schreiben“ (On ne peut penser et écrire qu'assis) sagt Flaubert, wohingegen Nietzsche meint, daß „nur ergangene Gedanken wert haben“. Ich schlage einfach ein – entschuldigen Sie das harte Wort – gemäßigten Stuhlgang vor, d.h. man binde oder klebe sich hinten einen Stuhl an und gehe mit Nietzscheschen Gedanken auf und ab; kommen einem Flaubertsche Gedanken, dann kann man sich sofort auf denselben Fleck, wo man eben stand, setzen.
(Zitiert nach http://www.aphorismen.de/zitat/127183)
Von den Metallen, den Schätzen selbst und von den Werten der Gegenstände wird nun gesprochen werden, da unsere einzige Sorge das Innere der Erde auf vielfache Weise durchsucht; hier nämlich durchgräbt man sie auf der Jagd nach Reichtum, weil die Welt nach Gold, Silber, Elektron und Kupfer verlangt, dort der Prunksucht zuliebe nach Edelsteinen und Färbemitteln für Wände und Holz, anderswo um verwegenen Treibens willen nach Eisen, das bei Krieg und Mord sogar noch mehr geschätzt wird als das Gold. Wir durchforschen alle ihre Adern und leben auf ihr dort, wo sie ausgehöhlt ist, wobei wir uns noch wundern, dass sie zuweilen birst oder zittert, wie wenn dies nicht in Wahrheit aus dem Unwillen der heiligen Mutter Erde gedeutet werden könnte. Wir dringen in ihre Eingeweide und suchen am Sitz der Schatten nach Schätzen, gleichsam als wäre sie dort, wo sie betreten wird, nicht genügend gütig und fruchtbar; und am wenigsten durchwühlen wir sie dabei der Heilmittel wegen, denn wie vielen ist schon die Heilkunde ein Grund zum Graben? Und doch bietet sie auch diese Gabe an ihrer Oberfläche wie Früchte, freigebig und bereitwillig in allem, was überhaupt Nutzen bringt. Nur das vernichtet uns, nur das treibt uns zur Unterwelt, was sie verborgen und versenkt hat, nur das, was allmählich entsteht, so dass der ins Leere emporstebende Geist bedenken mag, was für ein Ende ihre Ausbeutung in all den Jahrhunderten finden und bis wohin die Habgier noch vordringen soll.* (kursiv jmw) Wie unschuldig, wie glücklich, ja sogar wie köstlich wäre das Leben, wenn die Menschheit nichts anderwoher als über der Erde zur Erfüllung ihrer Wünsche suchte, kurz, nur das, was sie umgibt."*Nach einer anderen Übersetzungen auch:
(http://www.zeit.de/2008/41/N-Erdwaerme/seite-3)
Was die Erde verborgen und und in sich eingeschlossen hat, was nicht plötzlich entsteht – wie ein zur Dummheit neigender Geist meinen könnte – das verdirbt uns und treibt uns in die Vernichtung. Wo soll das mit ihrer Ausbeutung noch enden, bis wohin soll die Habgier noch vordringen? (http://www.pageorama.com/?p=igel)Metalla nunc ipsaeque opes et rerum pretia dicentur, tellurem intus exquirente cura multiplici modo, quippe alibi divitiis foditur quaerente vita aurum, argentum, electrum, aes, alibi deliciis gemmas et parietum lignorumque pigmenta, alibi temeritati ferrum, auro etiam gratius inter bella caedesque. Persequimur omnes eius fibras vivimusque super excavatam, mirantes dehiscere aliquando aut intremescere illam, ceu vero non hoc indignatione sacrae parentis exprimi possit.
Robert Jordan grinste mit vollem Munde. »Wie die Rosen«, sagte er. »Ganz wie die Rosen. Rose ist eine Rose ist eine Zwiebel.«Wie und ob Gertrude Stein darauf reagierte, ist nicht überliefert. Zumindest ist mir nichts bekannt.
«Deine Zwiebeln verwirren dir den Verstand«, sagte Augustin.
»Gib acht!«
»Eine Zwiebel ist eine Zwiebel ist eine Zwiebel«, sagte Robert Jordan fröhlich. Und dachte: Ein Stein ist ein Kiesel, ist ein Fels, ist Geröll, ist Granit.
(Nach einer anderen, besseren Übersetzung: »Ein Stein ist ein Stein, ist ein Fels ist ein Felsblock ist ein Kiesel«)
»What hast thou against the onion?«
»The odor. Nothing more.« Robert Jordan grinned at him with his mouth full. »A rose is a rose is an onion.«
»Thy onions are affecting thy brain,« Agustín said.
»Take care.«
»An onion is an onion is an onion,« Robert Jordan said cheerily and, he thought, a stone is a stein is a rock is a boulder is a pebble.
(Wem die Stunde schlägt. Fischer 1954, S. 357f.)
[Es] begann ganz prachtvoll, ging eine Zeitlang sehr gut weiter mit langen Strecken großer Brillanz, und dann ging es endlos in Wiederholungen weiter, die ein verantwortungsvollerer und weniger fauler Schriftsteller in den Papierkorb geworfen hätte.«
The book began magnificently, went on very well for a long way with great
stretches of great brilliance and then went on endlessly in repetitions that a more conscientious and less lazy writer would have put in the waste basket. (S. 27)
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